Burkina Faso

Wir aus Burkina grüßen von Herzen die gesamte Schulgemeinschaft des SMG in Ingelheim. Mit eurer Spende vom letzten Adventsbasar im Jahr 2018 haben wir unsere kleine, bescheidene Schule in Zaba ausbauen können. Die Schülerinnen und Schüler können dank eurer Hilfe seit fast einem Jahr in unserer Mensa ein Essen zu sich nehmen. Der Schulweg ist für die meisten Kinder viel zu weit und zu beschwerlich. Sie müssen vor Ort versorgt werden.

Leider kommen in letzter Zeit immer mehr islamistische Terroristen aus den nordöstlichen Grenzgebieten nach Burkina und bedrohen die dortige Bevölkerung mit Waffen. Auch Schulen werden angegriffen. Deshalb sind in den letzten Monaten viele Flüchtlinge bei uns angekommen. Auch diese Kinder sollen bei uns zur Schule gehen. Deshalb werden wir euer Spendengeld des diesjährigen Adventsbasars dafür nutzen, einen zweiten Klassenraum anzubauen. Dafür danken wir euch allen! 

Alphonse Keita (aus Burkina Faso)

Kamerun

Das SMG hat im Jahr 2018 dem Kids Development Center e.V. eine stolze Summe von 2000 Euro gespendet. Vielen Dank noch einmal an die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und alle anderen Beteiligten.

Gleich im Januar 2019 konnten wir den Kindern in Kamerun einen Ausflug mit einer Übernachtung nach Jaunde, der Hauptstadt Kameruns, anbieten.

Während der Sommerferien haben wir für die vier Betreuerinnen (Schülerinnen der 12. und 13. Klasse) einen zweimonatigen Schnupperkurs in der Gastronomie, der Schneiderei und beim Frisör bezahlt. Alle diese Elemente wurden im Laufe des Jahres in das Betreuungsprogram integriert.

Das restliche Geld haben wir für die medizinische Betreuung eingesetzt.

Auch 2020 planen wir die Spenden aus dem Adventsbasar für die medizinische Betreuung einzusetzen. Es funktioniert in Prinzip so:

Wenn ein Kind krank ist, kann es nur zu einer nahe gelegen Krankenstation gehen. Man muss dort Aufnahmegebühren bezahlen, dann die Sprechstunde, wenn notwendig die Probeuntersuchung und am Ende noch die Medikamente. Das gilt immer, wenn man zur Krankenstation muss.

Wir würden auch die lokale Krankenstation mit Grundmitteln wie Pflaster, Bandagen und Spritzen versorgen. Natürlich mit dem Auftrag, sie für die Dorfbewohner kostenlos zu verwenden. Ansonsten muss man für alles bezahlen und die meisten Leute können es sich nicht leisten. Die Konsequenz ist, dass die Leute nicht zum Arzt gehen oder auf die Wirkung von Gebeten hoffen. 

Jean Iyabi

Besuchen Sie Kids Develpment Center e.V.:

Facebook: Kids Development Center e.V.


Kenia

Seit nun mehr als sechs Jahren sammle ich Spenden für die Benedict Junior School in Malindi in Kenia.

Wie es dazu kam? Nach meinem Abitur im März 2013 am SMG ging ich für vier Monate nach Kenia, um als Freiwillige in einem Waisenhaus zu arbeiten.

Dort lernte ich den Gründer der Schule kennen, Benedict Munga Chishenga, einen Veterinär, der mit eigenen Mitteln die Schule gegründet hat. Mich hat beeindruckt, dass und wie er als Einheimischer diese Schule aufgebaut hat und sich für Bildung von Kindern aus armen Familien einsetzt. Deshalb habe ich 2013 nach meiner Rückkehr aus Kenia begonnen, Spenden für diese Schule zu sammeln.

Die Benedict Junior School liegt in Takaye, einem der armen Randbezirke von Malindi und wird von Kindern besucht, deren Eltern sich die staatlichen Schulen nicht leisten können. Offiziell ist der Schulbesuch in Kenia kostenlos, doch Bücher, Unterrichtsmaterialien und die teuren Schuluniformen, die Pflicht sind, müssen die Eltern selbst kaufen, was viele nicht können.

In der Benedict Junior School zahlen die Schülerinnen und Schüler, die es sich leisten können, einen geringen Schillingbetrag pro Monat. Für alles andere – ebenso für die Schülerinnen und Schüler, die nichts zahlen können – kommt die Schule auf.

Leider ist Mr. Munga im Sommer 2018 plötzlich und unerwartet verstorben. Seitdem stehe ich mit seinem Sohn, der sich der Aufgabe, die Schule weiter zu organisieren, angenommen hat, im engen Austausch und Kontakt.

Während meiner Aufenthalte in Kenia 2013 sowie 2014 und 2017 kaufte ich vor Ort  Tücher, Schmuck und traditionelle Handarbeiten, um diese zu Hause bei Aktionen und Veranstaltungen wie dem Ingelheimer Freundschaftsfest, den Ingelheimer Lichtblicken, dem SMG Adventsbasar und privaten Weihnachtsmärkten zu verkaufen.  Dabei kamen Gelder in Höhe von mehreren hundert bis über tausend Euro zusammen.

Die größten Spendensummen aber kamen durch den Adventsbasar des SMG: 2000 Euro (2018), 1750 Euro (2017) und bis zu 2800 Euro in manchen Jahren davor – abhängig von den Einnahmen beim Basar und der Anzahl der unterstützten Organisationen ehemaliger SMGler.

Von diesen Spenden, die ich immer umgehend nach Kenia überweise, hat Mr. Munga in den Jahren einiges bewerkstelligt.

So wurde die Schule schon 2014 um einen zweiten Gebäudeteil mit vier Klassenräumen erweitert. Als Dank nannte Munga diesen Schulflügel „Annika-Wing“. Bis 2016 kamen zwei weitere Schulräume mit aus Stein gemauerten Wänden und Wellblechdächern – statt der sonst üblichen gekalkten Jutebahnen und Makutidächern – hinzu.

Weiter wurde ein dringend benötigtes Lehrerzimmer gebaut sowie Tische und Bänke für die Klassenräume gekauft und elektrische Leitungen zum Schulgelände verlegt – jetzt wird auch Unterricht nach Einbruch der Dunkelheit gehalten.  Mit dem Strom hielten auch ein Computer und ein Drucker Einzug in die Benedict Junior School. Auch ein Anschluss an das städtische Trinkwassersystem wurde realisiert. Zudem gibt es getrennte Toiletten für Jungen und Mädchen.

Mit den Spendengeldern aus dem Jahr 2017 hat die Schule einen weiteren Satz der recht teuren Schuluniformen gekauft sowie eine Nähmaschine, damit die Schülerinnen und Schüler ihre Uniformen, die ja durch das Tragen verschleißen, selbst reparieren und flicken können.

Ende 2018 wurden die Spenden dafür verwendet, um einige Renovierungsarbeiten durchzuführen, wie beispielsweise neue Dächer aus Wellblech zu bauen. Zudem wurden neue Schultische und Bänke gekauft. Hin und wieder werden von den Spendengeldern auch die Gehälter der Lehrerinen und Lehrer bezahlt.

Damit auch der Spaß nicht zu kurz kommt, haben 2016 Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer von einem Teil der Spenden einen Ausflug nach Mombasa in den Haller Park, einen bekannten Tier- und Pflanzenpark, unternommen.

2014 und 2017 war ich wieder in Kenia, habe die Schule besucht und mich überzeugen können, dass die Spenden gut eingesetzt werden. Schulgründer Munga und jetzt sein Sohn unterrichten mich darüber hinaus drei bis viermal pro Jahr in Mails und mit Fotos darüber, was sich an der Schule tut und was mit den Spendengeldern geplant ist.

Mit den Spendengeldern des  Adventsbasars 2019 sollen neue Schulmaterialien wie Stifte, Hefte usw. gekauft werden und weitere Renovierungsarbeiten an den Räumen durchgeführt werden, da diese durch die zweimal im Jahr stattfinden Regenzeiten immer stark beansprucht werden.

Annika Kaselow


Nicaragua

Das nicaraguanische Kulturzentrum „Haus der Artisten“ ist ein gemeinschaftlicher Raum, der die Kreativität und das Lernen in den Bereichen visuelle Kunst, Tanz, Literatur, Musik und Theater fördert. Außerdem bietet es ein abwechslungsreiches Programm mit Aufführungen und künstlerischen Darbietungen für die ganze Familie.

Das "Haus der Artisten" versteht sich selbst als partizipativer, dynamischer und offener Raum - mit dem Ziel, die Bildung im Allgemeinen und die Förderung von Artistinnen und Artisten zu verbessern. Neben Aufführungen werden außerdem verschiedene Kunstworkshops für die nicaraguanische Bevölkerung organisiert. Jede Woche teilen Künstlerinnen und Künstler auf ihre eigene authentische Art und Weise ihre Fähigkeiten mit interessierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Schon der Slogan des Kulturzentrums spiegelt die selbst gewählten Ziele sehr gut wider. Er lautet: „Wir fördern gemeinschaftliche Entwicklung durch Kunst“. Durch Kunst und Bildung lässt sich ein soziales Netz konstruieren, welches auf verschiedenen Ebenen zum kulturellen Austausch zwischen Nachbarn, Freunden, Bekannten und Unbekannten beiträgt. Dabei verfolgt das "Haus der Artisten" einen Ansatz, der wie der Schneeballeffekt funktioniert. Durch die Aus- und Fortbildung von jungen Erwachsenen lassen sich Synergien schaffen, die wie eine Kettenreaktion funktionieren. So können diese Menschen ihre neu erlernten Fähigkeiten an ihre Familie, Freunde, Studien- und Arbeitskolleginnen und -kollegen weitergeben.

Für Kinder und Jugendliche wurden seit der offiziellen Eröffnung des Kulturzentrums viele verschiedene Aktivitäten angeboten. Sie konnten Mal- und Zeichentechniken ausprobieren, mit Gipsmasken ihre eigenen Gesichter erstellen und sich an einer weißen Wand des Zentrums in Wandmalerei üben. Die Resultate dieses Workshops erinnern seitdem die Besucherinnen und Besucher an die Fantasie und Kreativität der jungen Generation.

Auch im Theaterbereich konnten in den letzten Monaten verschiedene Aufführungen realisiert werden, zum Beispiel das Werk "Amarant" der Theatergruppe "Gesicht oder Sonne", welches sich mit den vielen verschiedenen schwierigen Situationen einer Sexarbeiterin befasst. Seit letztem Jahr ist das Haus der Artisten außerdem das Zentrum der Theater-Dokumentation „Xavier Espinoza“. Da es bisher in Nicaragua noch kein solches Zentrum gab, hat das Kulturzentrum seine Türen geöffnet und eine Bibliothek gegründet, um so die systematische Dokumentation der dramatischen Künste zu unterstützen.

Eine weitere wichtige Veranstaltung fand im September statt. Der nicaraguanische Jurist Ezequiel Masís organisierte einen Workshop zum Thema Kulturmanagement. In dieser Fortbildung wurden viele verschiedene Fragestellungen behandelt. Zum Beispiel, wie sich ein kohärentes und nachhaltiges Kulturprogramm erstellen lässt und welche Schritte nötig sind, damit kulturelle Organisationen offiziell vom nicaraguanischen Staat anerkannt werden. Auch die organisatorischen und juristischen Angelegenheiten gehören zur erfolgreichen und langfristigen Leitung eines Kulturzentrums dazu.

Wir hoffen, auch in Zukunft viele weitere kulturelle Angebote für die nicaraguanische Bevölkerung anbieten zu können. Stellvertretend für das gesamte Team des Kulturzentrums "Haus der Artisten" bedanke ich mich sehr herzlich für die bisherige Unterstützung und Zusammenarbeit mit dem Sebastian-Münster-Gymnasium. Ihre Fragen oder Anregungen können Sie gern über meinen guten Freund Christoph Jaschek, der ehemaliger Schüler des SMG ist, an mich senden.

Francisco Téllez (aus Nicaragua)
Übersetzung: Christoph Jaschek

Kontakt: christophjaschek@web.de

Sucht- und Jugendberatung

Als regionale Anlaufstelle für Jugendliche und Erwachsene führt die Sucht- und Jugendberatung Ingelheim neben Jugendberatung und Suchtberatung eine umfassende Reihe von Projekten und Maßnahmen suchtvorbeugender Art durch. Ziel dabei ist es, der Entstehung von substanzbezogenen und stoffungebundenen Störungen vorzubeugen.

Der Trägerverein Suchtkrankenhilfe Ingelheim e.V. ist unter seiner ehrenamtlichen Leitung nächstes Jahr 40 Jahre gemeinnützig tätig. Spenden zur Unterstützung der zahlreichen Initiativen kommen eins zu eins der Projektarbeit zugute.

Die unterschiedlichen Bausteine der Suchtprävention sollen den Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen in der Region Ingelheim möglichst häufig während ihrer Schulkarriere begegnen. Sie orientieren sich vor allem am jeweiligen Alter und Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler. Aktuelle Themen und Trends werden aufgegriffen. Lebenskompetenzförderung, die kritische Auseinandersetzung mit Konsummotiven und dem Suchtmittelkonsum selbst stehen im Zentrum der Aktionen.

In Planung für 2020 ist das Thema Alkoholkonsum in der Schwangerschaft. Der Begriff Fetales Alkoholsyndrom (FAS) bezeichnet eine Reihe vorgeburtlich entstandener Schädigungen eines Kindes durch den von der schwangeren Mutter aufgenommenen Alkohol. Zu den Defektausprägungen gehören ein zu kleiner Kopf, Gesichtsmissbildungen, Herzfehler, Bewegungsstörungen, Schielen und geistige Behinderung.

In Deutschland kommen aktuell jährlich circa 3.000 bis 4.000 Kinder mit FAS zur Welt. In der gesamten Bevölkerung lebt etwa 1% der Menschen mit den Folgen von FAS. Diese Behinderung ist durch gezielte Aufklärungsarbeit zu 100% vermeidbar. Dieses Ziel wollen wir 2020 konzentriert angehen.

Matthias Trost

Nähere Infos zum Thema unter http://www.fasd-deutschland.de/